Samstag, 25. Oktober 2008

Mittwoch, 22. Oktober 2008

Leben mit Multipler Sklerose



Manchmal ist es ein merkwürdiges Gefühl in den Beinen, extreme Müdigkeit oder eine Sehstörung. Es können aber auch Probleme bei der Darmentleerung oder Unsicherheiten beim Gehen und Stehen sein. Scheinbar Kleinigkeiten - trotzdem kann es sinnvoll sein, einen Neurologen aufzusuchen: Alle diese Symptome können erste Anzeichen für eine Multiple Sklerose sein, kurz MS genannt.

© ddp
Eine klare Diagnose ist allerdings nicht ganz einfach, denn die meisten Symptome können auch bei anderen Krankheiten auftreten. Nach einer ausführlichen Besprechung der Krankheitsgeschichte wird der Arzt daher eine neurologische Untersuchung durchführen, um zu testen, wie stark welche Nervenfunktion beeinträchtigt ist. Dazu gehören auch Aufmerksamkeits- und Gedächtnistests. "Hier fällt manchen Patienten auf, dass es auch schon früher Anzeichen für die Erkrankung geben hat. Sie wurden jedoch häufig nicht ernst genommen", erklärt Hans-Peter Hartung, Direktor der Neurologischen Klinik an der Universität Düsseldorf und stellvertretender Vorsitzender des Ärztlichen Beirats der Deutschen Multiple-Sklerose-Gesellschaft.Ergänzt werden können diese Tests etwa durch eine Untersuchung der Rückenmarksflüssigkeit - zum einen, um nach Entzündungsmarkern zu suchen, und zum anderen, um andere Erkrankungen als Ursache der Störungen auszuschließen. Auch eine magnetresonanztomographische Aufnahme hält Hartung für notwendig: "Hier können sowohl aktuelle Entzündungsherde als auch vernarbte Stellen von abgeklungenen Entzündungen im Gehirn erkannt werden, auch wenn sich keine Krankheitssymptome finden".Trotz der immer weiter verbesserten Methoden, so zeigt das im Jahr 2001 in Deutschland eingeführte MS-Register, dauert es im Mittel dreieinhalb Jahre, bis eine eindeutige Diagnose gestellt wird. Die meisten Betroffenen sind dann zwischen 20 und 40 Jahre alt. Warum es gerade sie trifft und warum Frauen mehr als doppelt so häufig erkranken wie Männer, ist bislang noch unklar. Teilweise scheint eine genetische Veranlagung eine Rolle zu spielen. Auch Umweltfaktoren wie Viren werden als Verursacher diskutiert.Hat sich der Verdacht auf MS einmal bestätigt, nehmen die meisten Betroffenen gleich das Schlimmste an. "Viele Patienten sehen sich schon im Rollstuhl sitzen, wenn sie ihre Diagnose hören - dabei ist die Wahrscheinlichkeit für einen guten Verlauf bei entsprechender Behandlung sehr hoch", beruhigt Hartung. Die MS schreitet nämlich nicht unbedingt unaufhaltsam und kontinuierlich fort, sondern tritt in den meisten Fällen in Schüben auf, zwischen denen jahrelange Pausen und häufig auch eine Rückbildung der Symptome liegen können.Die typischsten und bekanntesten Beschwerden sind Bewegungsstörungen, Spastik und Kraftlosigkeit in den Beinen, die die Mobilität der Betroffenen immer mehr einschränken. Welche Therapie eingesetzt wird, hängt dabei vor allem von der Entwicklung der Krankheit ab. Hier hilft eine Verlaufsdokumentation.Da MS bislang nicht heilbar ist, soll eine Therapie vor allem den Krankheitsverlauf günstig beeinflussen. Während eines akuten Schubs wird dazu in der Regel hoch dosiertes Kortison verabreicht. Dessen entzündungshemmende Wirkung soll die Rückbildung der Symptome einleiten und beschleunigen. Bei einem schweren Schub kann eine Blutwäsche wirksam sein.Langfristig soll zudem eine Basistherapie die Entzündungen eindämmen und neue Schübe verhindern oder sie zumindest mildern. Meist werden dabei Wirkstoffe wie Beta-Interferon verwendet, die die Reaktionen des Immunsystems so modifizieren, dass der Angriff auf das körpereigene Gewebe gedämpft wird. Schlagen sie nicht an, kann ein Immunsuppressivum eingesetzt werden, das das Immunsystem insgesamt unterdrückt. Mittlerweile ist auch ein sogenannter monoklonarer Antikörper verfügbar, der nach Risiko-Nutzen-Abwägung eingesetzt werden kann.Besonders wichtig für den Erhalt der Lebensqualität der Betroffenen ist neben der Basis- und der Schubtherapie die Behandlung der einzelnen Symptome - schließlich sind sie es, die den Alltag bestimmen. Bei der Entscheidung, welche Therapie infrage kommt, kann auch der Kontakt zu einer Selbsthilfegruppe helfen.Allerdings brauchen viele Betroffene Zeit, um ihre Diagnose zu akzeptieren und diesen Schritt zu gehen, weiß Christa Andretta, Sprecherin einer Selbsthilfegruppe für MS-Betroffene in Aachen, aus eigener Erfahrung. "Jüngere Betroffene interessieren sich vor allem dafür, wie es mit Beruf, Ausbildung und Familie weitergeht, während sich ältere eher über Medikamente und Therapien austauschen", erklärt sie. Von Zeit zu Zeit werden auch Vorträge angeboten, die neue Gruppenmitglieder informieren sollen.Ansonsten trifft man sich einmal im Monat zum Spielen, Essen oder einfach zum Reden. "Mit der Zeit spricht man aber seltener über die Krankheit, sondern genießt eher die Gesellschaft", sagt Andretta. Denn die Erkrankung hat auch eine gesellschaftliche Komponente: MS-Patienten leben häufig sehr isoliert und haben manchmal auch keine Möglichkeit mehr, Kontakte zu knüpfen. Andretta betont: "Eine Selbsthilfegruppe kann zumindest eine kleine Abwechslung bieten."(ddp)
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Sonntag, 19. Oktober 2008

Bandscheibenvorfall bleibt manchmal unbemerkt


Bei starken Schmerzen im unteren Rücken vermuten Betroffene häufig einen Bandscheibenvorfall. Doch das ist nicht immer der Fall. "Ein Bandscheibenvorfall macht sich durch ganz typische Schmerzen bemerkbar", sagt Wolfgang Bolten, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Klaus Miehlke Klinik für Rheumatologie in Wiesbaden.

Die Schmerzen entstehen, wenn die Bandscheibe auf einen Nerv drückt. Doch das geschieht nicht immer: "Bei rund 40 Prozent der über 35-Jährigen wird ein Bandscheibenvorfall bei einer anderen Untersuchung zufällig entdeckt", berichtet Bolten. Das bedeute auch, dass so ein Bandscheibenvorfall nicht immer problematisch sei und in der Regel nur bei dem Auftreten von Schmerzen behandelt werden müsse. "Dann ist es wichtig, bei den Betroffenen mit Medikamenten für Schmerzfreiheit zu sorgen und anschließend mit Krankengymnastik den Rücken zu stärken." Zudem sei Rückengymnastik die beste Vorbeugung gegen einen Bandscheibenvorfall.
Wird ein Nerv vollständig abgeklemmt, führt das zu schwerwiegenden Symptomen. Da Nerven die Beinmuskeln mit Impulsen versorgen, kann es laut Bolten zu Motorikstörungen kommen. Und auch innere Organe wie die Blase können betroffen sein. In solchen Fällen wird häufig eine Operation notwendig.



Freitag, 17. Oktober 2008

Wie stellt man ein Aneurysma fest (Diagnose)?

Aneurysmen bleiben klinisch stumm, d.h. sie machen keine Symptome, solange sie

a) nicht platzen (rupturieren)

b) nicht durch ihre Größe angrenzende Hirnstrukturen, Hirnhäute oder Hirnnerven irritieren und z. B. folgende Symptome auslösen: Nicht erklärbare, starke Kopfschmerzen, über Sekunden dauernde Lähmungserscheinungen, Veränderungen des Sehverhaltens, z.B. Doppelbilder o. ä.

Die Diagnose erfolgt durch:-Computerangiographie-Kernspinangiographie (MRA)oder zerebrale Angiographie (Beispielsabb.)

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Donnerstag, 9. Oktober 2008

Welche bildgebende Diagnostik bei Bandscheibenvorfall?



Bildgebende Diagnostik:

Die Auswahl der Diagnostik wird durch den bisherigen Krankheitsverlauf und den aktuellen klinischen Befund bestimmt. Sowohl ein frisch aufgetretener radikulärer Befund mit Ausfallserscheinungen als auch ein therapieresistentes Schmerzsyndrom sollten durch ein Schnittbildverfahren (Kernspintomographie, Computertomographie) abgeklärt werden. Je nach Ergebnis der primären Bildgebung, der Schwere des Krankheitsbildes und der Frage des geplanten therapeutischen Vorgehens sind mehrere Verfahren zu kombinieren. Die höchsten Anforderungen an die Bildgebung bestehen dabei im Falle einer geplanten Operation.



Magnetresonanztomographie (MRT)/Kernspintomographie


Die MRT der lumbalen Wirbelsäule, einschließlich Conus medullaris und lumbosakralem Übergang in sagittaler und axialer (evtl. coronarer) Schnittführung, ist heute als bildgebende Diagnostik vorzuziehen (Albeck et al. 1995). Die Frage, welche der verschiedenen kernspintomographischen Sequenzen (T1, PD, T2, MR-Myelographie...) die besten Ergebnisse liefert, kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abschließend beantwortet werden. Bei Verdacht auf einen Rezidivvorfall empfiehlt sich eine T1-betonte Sequenz ohne und mit Kontrastmittel.


Computertomographie (CT)

Bei einer eindeutig monoradikulären Symptomatik ist die CT der LWS im betroffenen und den beiden benachbarten Segmenten, ggf. auch für operative Zwecke, ausreichend, sofern sich ein adäquater Befund findet. Die CT ermöglicht eine besonders gute Darstellung der knöchernen Strukturen. Nachteilig ist die Strahlenbelastung (2mm-Schichten erforderlich).

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Dienstag, 7. Oktober 2008

Wie wird eine Trigeminusneuralgie operativ behandelt?



Operation nach Janetta

Als Alternative bietet sich die mikrovaskuläre Dekompression der Trigeminuswurzel nach Janetta an. Die Operation erfordert eine subokzipitale Kraniotomie und Darstellung der Wurzel bis zu ihrem Eintritt in den Hirnstamm. Unter dem Operationsmikroskop wird sie von Mikrogefäßen befreit, die sich in fast allen Fällen als Ausdruck von Gefäßanomalien finden. Sie werden mit einem Muskelstück oder Kunststoffschwämmchen permanent verlagert, wodurch die Trigeminuswurzel geschont und die chronische mechanische Irritation beseitigt wird. Die Erfolgsraten liegen bei mehr als 85%,. Rezidive sind selten (in der Regel durch Dislokation der Gewebs- oder Kunststoffstücke). Die Operationsmorbidität bezüglich irreversibler Komplikationen liegt bei 3%, die Mortalität bei 1%.

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Samstag, 4. Oktober 2008

Wie entsteht ein Bandscheibenvorfall?


Durch Irritation oder Kompression lumbaler/sakraler Nervenwurzeln, lumbaler Spinalnerven oder der Cauda equina durch in den Spinalkanal und/oder intra-/extra-foraminal ausgetretenes Bandscheibengewebe.


Aufgrund degenerativer Vorgänge entstehende Risse im Anulus fibrosus ermöglichen das Austreten von Nucleus pulposus-Gewebe und damit die neurale Irritation und Kompression. In Ausnahmefällen kann ein Trauma Ursache sein. Eine Unterscheidung der Bandscheibenvorfälle in subligamentär, perforiert oder sequestriert ist für die klinische Symptomatik nicht von Bedeutung, erscheint jedoch für die therapeutische Entscheidung relevant. Degenerative Erkrankungen der Wirbelsäule stellen ein häufiges Problem dar. Zirka 40 Prozent der Bevölkerung westlicher Industrienationen hat mindestens einmal im Leben relevante Rückenschmerzen. Während ein lumbaler Bandscheibenvorfall nur in ca. 5 % für isolierte Rückenschmerzen verantwortlich ist, stellt er die mit Abstand häufigste Ursache für radikuläre Schmerzausstrahlungen dar. Es wird geschätzt, dass 5 % aller Männer und 2,5 % aller Frauen mindestens einmal im Leben davon betroffen sind.
Bandscheibenvorfälle können intraspinal, intraforaminal oder extraforaminal auftreten und somit, von der gleichen Etage ausgehend, differente klinische Beschwerden und neurologische Störungen erzeugen (Abbildung 1). Eine Kombination mit anderen degenerativen Veränderungen (z. B. knöcherne Lumbalkanalstenose) ist nicht selten. Traumatische Bandscheibenvorfälle gehören zu den Raritäten. Das Krankheitsbild tritt mit einem Maximum im mittleren Lebensalter (46 - 55 Jahre) auf und zeigt ein leichtes Überwiegen für die männliche Bevölkerung. Nach epidemiologischen Untersuchungen stellen Rückenleiden im weiteren Sinne 17 % der Begründungen für Rentenanträge wegen Erwerbsunfähigkeit in Deutschland dar, Bandscheibenveränderungen im engeren Sinne werden in 6 % genannt. 15 % der Arbeitsunfähigkeitstage entfallen auf Rückenleiden mit 1,4 % Bandscheibenveränderungen im engeren Sinne, wobei für beide Nennungen ein überproportionales Ansteigen in den letzten Jahren zu verzeichnen ist.
Die Inzidenz für operative Eingriffe wegen Bandscheibenvorfällen betrug 1996 in Deutschland 61 Eingriffe pro 100.000 Einwohner (Kast et al. 2000).

Abbildung 1


Schematische Darstellung der Beziehung zwischen Lokalisation eines Bandscheibenvorfalls L4/5 und neuraler Kompression (a: transversaler Schnitt, b: dorsale Ansicht).
Während ein medialer Vorfall bei L4/5 (Position 1) den Duralschlauch und tiefer abgehende Nervenwurzeln komprimiert, irritiert ein mediolateraler Vorfall (Position 2) die L5-Wurzel. Ein nach intra- oder extraforaminal verlagerter Vorfall (Position 3) wird die L4-Wurzel komprimieren. Diese kann auch durch einen weit nach kranial verlagerten Vorfall (Position 4) geschädigt werden. In seltenen Fällen kommt es zu einer Kompression der S1-Wurzel, wenn der Vorfall weit nach kaudal disloziert.(Position 5)

Freitag, 3. Oktober 2008

Hirnmetastasen

Hirnmetastasen


Die zerebralen Absiedlungen von Malignomen erfolgt meist haematogen. Die lymphogene Metastasierung ist nur mِglich bei Wachstum von Tumoren im Bereich der Lympfbahn von Hirn- und Rückenmarksnerven und Einbruch in das Liquorsystem. Schliesslich kann es durch direktes Einwachsen von Tumoren in den Subarachnoidalraum dort zu Absiedlung von Metastasen kommen.

Metastasen des Bronchialkarzinoms stellen die grِoesste Gruppe unter den Hirnmetastasen dar (bis 50%), wobei gerade bei diesem Karzinom die zerebrale Metastasierung haeufig zur klinischen Erstmanifestation des Tumorleidens führt.
Es folgen Mammakarzinom (ca. 20%)
Nierenkarzinom (ca. 15%)
Karzinome des Verdauungstraktes (ca. 7%)
und maligne Melanome (ca. 5%)


Klinik:
Es kommt, meist allmaehlich progredient, zu Symptomen wie Kopfschmerz, Schwindel, Erbrechen und fokalen Ausfaellen wie Hemiparesen. Eine intrakranielle Drucksteigerung durch die Metastase(n) sowie das oft sehr ausgepraegte Begleitِdem führen neben diesen Zeichen zu Okulomotoriusparese und Pupillenstِrungen, Stauungspapille, vegetative Regulationsstِrungen, Benommenheit und schliesslich Bewusstseinsstِrung.

Therapie


Operation:
Eine Operation ist indiziert, wenn

der Eingriff keine weiteren neurologischen Ausfaelle erwarten laesst
eine Besserung des Zustandes erreichbar ist
kein Hinweis auf weitere intrakranielle Metastasen vorliegt

Operiert werden sollten insbesondere Metastasen strahlenresistenter Tumoren (siehe unten). Eine erhebliche Zahl von Patienten mit solitaeren Hirnmetastasen (insbesondere von Melanomen und Nierenkarzinomen) soll von der Operation im Sinne eines palliativen Effektes profitieren. Beschrieben sind auch Langezeitremissionen.

Strahlentherapie:
Nach operativer Entfernung einer Solitaermetastase sollte nachbestrahlt werden, lediglich bei Melanom- oder Hypernephrommetastasen wird dies nicht generell empfohlen. Bei den potentiell strahlensensiblen Metastasen des Bronchial-, Mamma- und Hodenkarzinoms sowie einer Reihe von Knochen- und Weichteilsarkomen wird in der Literatur auch zur primنren Bestrahlung geraten. Die Bestrahlung kommt auch bei multiplen Hirnmetastasen zur Anwendung, wobei allerdings Metastasen des Nierenkarzinoms, des malignen Melanoms und von gastrointestinalen Tumoren als nicht geeignet angesehen werden. Vor Bestrahlungsbeginn sollte eine antiِdematِse Behandlung mit Kortikoiden, evtl. auch mit Osmotherapeutika begonnen und begleitend durchgeführt werden.

Chemotherapie:
Die Wirksamkeit einer alleinigen Chemotherapie ist vom Primaertumor abhaengig. Mit der Chemotherapie sollen z.T. die gleichen Ueberlebenszeiten wie mit alleiniger Operation oder Strahlentherapie erreicht worden sein. Durch die Kombination von Strahlen- und Chemotherapie liess sich , z.B. bei Bronchial- und Mammakarzinomen, das Ergebnis noch verbessern. Als am besten chemotherapeutisch beeinflussbar gelten Metastasen des Mammakarzinoms, geringer die von Bronchialkarzinomen; Melanommetastasen erwiesen sich als weitgehend resistent.


Wie Sieht ein Hirnmetastasen-Therapieschema aus?





















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